Leibniz-Graduiertenschule für Quantitative Spektroskopie in der Astrophysik
Die Leibniz-Graduiertenschule für Quantitative Spektroskopie in der Astrophysik war ein 2013 gestartetes gemeinsames Projekt des Leibniz-Instituts für Astrophysik (AIP) und des Instituts für Physik und Astronomie der Universität Potsdam (UP).
Die Graduiertenschule bot ein umfassendes Lehr- und Ausbildungsprogramm für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am AIP und der UP, das insbesondere auf die Anwendung von spektroskopischen Methoden auf aktuelle astrophysikalische Forschungsthemen abgestellt war. AIP und UP haben beide ein breit aufgestelltes Forschungsprofil innerhalb der Astrophysik, das von der Sonnenphysik und der Physik der Planeten über die Sternphysik bis hin zur extragalaktischen Forschung und Kosmologie reicht. Die Entwicklung neuer, spektroskopischer Instrumente und Methoden verbindet viele dieser weitgefächerten Forschungsaktivitäten in Potsdam. Dies war der Ansatzpunkt der Graduiertenschule, die mit ihrer Fokussierung auf die "quantitativen" Aspekte astrophysikalischer Spektroskopie über eine "reine Beschreibung" hinausgeht und so zum tieferen Verständnis von kosmischen Objekten beitrug. Obwohl die Graduiertenschule einen an Beobachtungen orientierten Ansatz verfolgte, der durch eine Reihe neuer Teleskope und Instrumente verstärkt wurde, so war doch der quantitative Vergleich mit theoretischen Vorhersagen und Modellen ein wesentlicher Bestandteil der Forschungsprojekte.
Eine Besonderheit der Graduiertenschule war die nahtlose Integration eines breiten, auf Spektroskopie ausgerichteten Ausbildungsangebots mit dezidierten astrophysikalischen Fragestellungen. Grundelemente des Ausbildungsangebots waren die kollektive Betreuung der Doktorandinnen und Doktoranden, die Begleitung durch studentische Mentoren, gemeinsame Kolloquien und Kurse, die fachspezifisches Wissen aber auch "Soft-Skills" vermittelten. Diese Angebote standen allen Promovierenden der Astrophysik (UP/AIP/DESY Zeuthen) offen, um einen regen Austausch über die eigene Forschungsarbeit hinaus zu ermöglichen. Der Rahmen der Graduiertenschule erlaubte es darüber hinaus, testweise weitere spezifische Elemente für eine strukturierte Doktorandenausbildung zu erproben. Dazu zählten interne und externe Praktika: (1) die Promovierenden betreuten für zwölf Wochen (internationale) Studierende in Potsdam, die mit ihnen an einem kleinen, aber wohl definierten Forschungsprojekt arbeiteten. (2) Die Promovierenden besuchten internationale Forschungseinrichtungen und wurden von erfahrenen Forschenden in ihren Projekten unterstützt. Diese Aktivitäten trugen alle zum übergeordneten Ziel der Graduiertenschule bei, die nächste Generation von jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern darauf vorzubereiten, eine erfolgreiche Karriere in der Forschung zu beginnen, sei es an einer Universität oder in der Industrie.
Die Kontaktpersonen waren: apl. Prof. Dr. Carsten Denker (AIP, Sprecher), Prof. Dr. Philipp Richter (UP, stellv. Sprecher), Prof. Dr. Lutz Wisotzki (AIP, stellv. Sprecher) und Dr. Adriane Liermann (Koordinatorin, früher auch am AIP).