Großer Refraktor
Überblick
Der 1899 im Beisein des Kaisers eingeweihte Große Refraktor ist nach wie vor das viertgrößte Linsenteleskop der Welt und vereint in sich die mechanischen Möglichkeiten der Zeit und die sich seinerzeit erst formierenden astrophysikalischen Anforderungen – insbesondere im Bereich der Spektroskopie.
Das Teleskop ist ein Doppelrefraktor mit zwei fest miteinander verbundenen Fernrohren auf einer parallaktischen Montierung. Das größere Rohr verfügt über ein 80-Zentimeter-Objektiv und eine Brennweite von 12,2 Metern. Das kleinere, für visuelle Beobachtungen gedachte Objektiv hat einen Durchmesser von 50 Zentimetern und eine Brennweite von 12,5 Metern. Der Durchmesser der 200 Tonnen schweren drehbaren Kuppel liegt bei 21 Metern. Ein wissenschaftlicher Höhepunkt war 1904 die Entdeckung des diffusen interstellaren Mediums durch Johannes Hartmann anhand von stationären Kalziumlinien in spektroskopischen Doppelsternen. Nach kriegsbedingten Beschädigungen im Jahr 1945 und einer anschließenden Modernisierung 1953 wurde der Betrieb des Großen Refraktors 1968 schließlich vollständig eingestellt.
Erst durch den 1997 eigens gegründeten „Förderverein Großer Refraktor Potsdam e.V.“ und dank großzügiger Spenden konnte das denkmalgeschützte Teleskop umfassend renoviert und 2006 vollfunktionstüchtig erneut eingeweiht werden.
Besuch und Führungen
Interessierte haben die Möglichkeit, den Großen Refraktor im Rahmen von Führungen zu besichtigen, siehe Besuch des Großen Refraktors. Dort sind auch die aktuellen Termine für unsere beliebten Beobachtungsabende hinterlegt.
Informationen zur Anfahrt sind hier zu finden: Anfahrt Telegrafenberg.