CALIFA: Astronomische Daten für die Weltöffentlichkeit

Califa DR2

Galaxieneigenschaften aufgeschlüsselt von Califa.

Bild: R. Garcia-Benito, F. Rosales-Ortega, E. Pérez, C. J. Walcher, S. F. Sanchez and the CALIFA team
1. Oktober 2014 //

Das internationale Programm zur Himmelsdurchmusterung CALIFA (Calar Alto Legacy Integral Field Area) veröffentlicht heute Daten für rund 200 Galaxien. Die Daten sind öffentlich zugänglich und können weltweit von Astronomen genutzt werden, um der Frage nach der Entstehung und Entwicklung von Galaxien nachzugehen. Das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) ist Teil des CALIFA-Teams, das die Praxis einer vollständigen öffentlichen Publikation wissenschaftlicher Daten unterstützt.

Wie Galaxien entstehen und sich entwickeln ist von zahlreichen Faktoren abhängig. Eine große Rolle spielen physikalische Prozesse, die von Astronomen mithilfe der Spektroskopie detailliert untersucht werden. Über die Nutzung bildgebender Verfahren kann die räumliche Ausdehnung und Gestalt von Galaxien dargestellt werden. Die integrale Feldspektroskopie (IFS) oder auch bildgebende Spektroskopie verbindet die Vorzüge beider Techniken und wird daher verstärkt genutzt, um den Rätseln der Galaxien auf die Spur zu kommen.

CALIFA nutzt IFS zur Untersuchung von rund 600 Galaxien im Umkreis der Milchstraße. Gewonnen werden die Daten mit dem am AIP gebauten Potsdam Multi-Aperture Spectrophotometer (PMAS) sowie dem 3,5 Meter Teleskop des Calar Alto Observatory. Das Ergebnis sind räumliche Karten einzelner spektroskopischer Eigenschaften der Galaxien. In einem kurzen Film werden die aufgezeichneten Daten in zwei räumlichen und einer spektralen Dimension zu einem dreidimensionalen Ganzen zusammengeführt. Der immense Zuwachs an verfügbaren Daten und Informationen ist dabei der spektralen Dimension zu verdanken.

Das Bild zeigt beispielhaft die Datenfülle, die CALIFA liefert (mittig oben, dann im Uhrzeigersinn): 1) Traditionelles Bild der Galaxie, 2) Sterndichte, 3) Durchschnittliches Alter der Sterne, 4) Emissionslinien, 5) Wasserstoffemission, 6) Rotationsgeschwindigkeiten. (Credits: R. Garcia-Benito, F. Rosales-Ortega, E. Pérez, C. J. Walcher, S. F. Sanchez and the CALIFA team)

Jede einzelne dieser Karten gibt Aufschluss über ein Puzzlestück der Entwicklungsgeschichte der Galaxie. Auf diese Weise lernen die Astronomen aus dem mittleren Alter der Sterne, wann sich der jeweilige Teil der Galaxie gebildet hat.

Die Größe der Stichprobe unterscheidet CALIFA von anderen Himmeldurchmusterungen und ermöglicht es den Wissenschaftlern, einzelne Galaxieneigenschaften systematisch in Abhängigkeit zueinander zu bringen. Letztendlich entsteht aus diesen Untersuchungen ein Bild von der Entwicklung der Galaxien im Allgemeinen und damit unserer Milchstraße im Besonderen.

Wissenschaftlicher Kontakt: Dr. Jakob Walcher, jwalcher@aip.de, 0331-7499 243

Pressekontakt: Kerstin Mork, presse@aip.de, 0331-7499 469

Califa DR2

Galaxieneigenschaften aufgeschlüsselt von Califa.

Bild: R. Garcia-Benito, F. Rosales-Ortega, E. Pérez, C. J. Walcher, S. F. Sanchez and the CALIFA team
1. Oktober 2014 //

Das internationale Programm zur Himmelsdurchmusterung CALIFA (Calar Alto Legacy Integral Field Area) veröffentlicht heute Daten für rund 200 Galaxien. Die Daten sind öffentlich zugänglich und können weltweit von Astronomen genutzt werden, um der Frage nach der Entstehung und Entwicklung von Galaxien nachzugehen. Das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) ist Teil des CALIFA-Teams, das die Praxis einer vollständigen öffentlichen Publikation wissenschaftlicher Daten unterstützt.

Wie Galaxien entstehen und sich entwickeln ist von zahlreichen Faktoren abhängig. Eine große Rolle spielen physikalische Prozesse, die von Astronomen mithilfe der Spektroskopie detailliert untersucht werden. Über die Nutzung bildgebender Verfahren kann die räumliche Ausdehnung und Gestalt von Galaxien dargestellt werden. Die integrale Feldspektroskopie (IFS) oder auch bildgebende Spektroskopie verbindet die Vorzüge beider Techniken und wird daher verstärkt genutzt, um den Rätseln der Galaxien auf die Spur zu kommen.

CALIFA nutzt IFS zur Untersuchung von rund 600 Galaxien im Umkreis der Milchstraße. Gewonnen werden die Daten mit dem am AIP gebauten Potsdam Multi-Aperture Spectrophotometer (PMAS) sowie dem 3,5 Meter Teleskop des Calar Alto Observatory. Das Ergebnis sind räumliche Karten einzelner spektroskopischer Eigenschaften der Galaxien. In einem kurzen Film werden die aufgezeichneten Daten in zwei räumlichen und einer spektralen Dimension zu einem dreidimensionalen Ganzen zusammengeführt. Der immense Zuwachs an verfügbaren Daten und Informationen ist dabei der spektralen Dimension zu verdanken.

Das Bild zeigt beispielhaft die Datenfülle, die CALIFA liefert (mittig oben, dann im Uhrzeigersinn): 1) Traditionelles Bild der Galaxie, 2) Sterndichte, 3) Durchschnittliches Alter der Sterne, 4) Emissionslinien, 5) Wasserstoffemission, 6) Rotationsgeschwindigkeiten. (Credits: R. Garcia-Benito, F. Rosales-Ortega, E. Pérez, C. J. Walcher, S. F. Sanchez and the CALIFA team)

Jede einzelne dieser Karten gibt Aufschluss über ein Puzzlestück der Entwicklungsgeschichte der Galaxie. Auf diese Weise lernen die Astronomen aus dem mittleren Alter der Sterne, wann sich der jeweilige Teil der Galaxie gebildet hat.

Die Größe der Stichprobe unterscheidet CALIFA von anderen Himmeldurchmusterungen und ermöglicht es den Wissenschaftlern, einzelne Galaxieneigenschaften systematisch in Abhängigkeit zueinander zu bringen. Letztendlich entsteht aus diesen Untersuchungen ein Bild von der Entwicklung der Galaxien im Allgemeinen und damit unserer Milchstraße im Besonderen.

Wissenschaftlicher Kontakt: Dr. Jakob Walcher, jwalcher@aip.de, 0331-7499 243

Pressekontakt: Kerstin Mork, presse@aip.de, 0331-7499 469

Das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) widmet sich astrophysikalischen Fragen, die von der Untersuchung unserer Sonne bis zur Entwicklung des Kosmos reichen. Forschungsschwerpunkte sind dabei kosmische Magnetfelder und extragalaktische Astrophysik sowie die Entwicklung von Forschungstechnologien in den Bereichen Spektroskopie, robotische Teleskope und E-Science. Seinen Forschungsauftrag führt das AIP im Rahmen zahlreicher nationaler, europäischer und internationaler Kooperationen aus. Das Institut ist Nachfolger der 1700 gegründeten Berliner Sternwarte und des 1874 gegründeten Astrophysikalischen Observatoriums Potsdam, das sich als erstes Institut weltweit ausdrücklich der Astrophysik widmete. Seit 1992 ist das AIP Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.
Letzte Aktualisierung: 14. Oktober 2022