10 Jahre STELLA auf Teneriffa

STELLA news

STELLA auf Teneriffa.

Bild: AIP
8. November 2016 //

Die zwei robotischen STELLA-Teleskope des Leibniz-Instituts für Astrophysik Potsdam (AIP) beobachten seit 2006 den Nachthimmel am Observatorio del Teide auf Teneriffa. STELLA steht für STELLare Aktivität. Zehn Jahre nach der Eröffnung blicken die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des AIP nun in einem Workshop auf eine erfolgreiche Dekade astronomischer Beobachtung zurück.

STELLA hat in den vergangenen zehn Jahren zahlreiche spannende wissenschaftliche Resultate geliefert, die mit klassischen Teleskopen nicht oder nur sehr schwer zu erreichen gewesen wären. Dies erklärt sich daraus, dass STELLA explizit für die Beobachtung einzelner Objekte – insbesondere magnetisch aktiver Sterne – über einen sehr langen Zeitraum konstruiert wurde. So konnten mit den robotischen Teleskope ganze magnetische Aktivitätszyklen an entfernten Sternen beobachtet werden und erstmalig die Zerfallszeit von Sternenflecken bestimmt werden. Darüber hinaus gelang mit STELLA der Nachweis, dass es so gut wie keine Abweichung von der Regel der abnehmenden Rotationsperiode alter Sterne gibt und im Umkehrschluss über die Bestimmung der Rotationsperiode von Sternen auf ihr Alter geschlossen werden kann.

Der völlig autonome, robotische Betrieb der beiden STELLA-Teleskope ist, auch im internationalen Vergleich, außergewöhnlich. Für den Beobachtungsbetrieb ist kein Wissenschaftler vor Ort; sämtliche Entscheidungen werden durch Software-Algorithmen getroffen. So misst eine Wetterstation permanent Temperatur, Niederschlag, Luftfeuchte und Windgeschwindigkeit; eine separate Kamera sucht den Himmel nach Wolken ab; bei Einbruch der Nacht fällt die Entscheidung, ob das Wetter gut genug ist, das Dach zu öffnen und Beobachtungen durchzuführen. Sämtliche Steuerungsaufgaben, von der Positionierung der Teleskope über die Fokussierung bis zur Nachführkontrolle werden ebenfalls von der Software übernommen.

Observatorio del Teide

Das Observatorium auf Teneriffa gehört zu den internationalen Zentren der Sonnen- und Sternbeobachtung. Umgeben vom Atlantik bieten die vulkanischen Berge der Kanarischen Insel optimale Bedingungen für astronomische Beobachtungen. Neben STELLA ist das AIP an diesem Standort auch am Betrieb des größten europäischen Sonnenteleskops GREGOR und des Vakuum Turm Teleskops (VTT) beteiligt.

Weitere Informationen

www.aip.de/stella

Pressemeldung „Erster Film von Sternflecken außerhalb des Sonnensystems“ (20.10.2015)

Bildmaterial. Quellenangabe: Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP)

Wissenschaftlicher Kontakt: Dr. Thomas Granzer, 0331-7499 350, tgranzer@aip.de

Pressekontakt: Kerstin Mork, 0331-7499 803, presse@aip.de

STELLA news

STELLA auf Teneriffa.

Bild: AIP
8. November 2016 //

Die zwei robotischen STELLA-Teleskope des Leibniz-Instituts für Astrophysik Potsdam (AIP) beobachten seit 2006 den Nachthimmel am Observatorio del Teide auf Teneriffa. STELLA steht für STELLare Aktivität. Zehn Jahre nach der Eröffnung blicken die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des AIP nun in einem Workshop auf eine erfolgreiche Dekade astronomischer Beobachtung zurück.

STELLA hat in den vergangenen zehn Jahren zahlreiche spannende wissenschaftliche Resultate geliefert, die mit klassischen Teleskopen nicht oder nur sehr schwer zu erreichen gewesen wären. Dies erklärt sich daraus, dass STELLA explizit für die Beobachtung einzelner Objekte – insbesondere magnetisch aktiver Sterne – über einen sehr langen Zeitraum konstruiert wurde. So konnten mit den robotischen Teleskope ganze magnetische Aktivitätszyklen an entfernten Sternen beobachtet werden und erstmalig die Zerfallszeit von Sternenflecken bestimmt werden. Darüber hinaus gelang mit STELLA der Nachweis, dass es so gut wie keine Abweichung von der Regel der abnehmenden Rotationsperiode alter Sterne gibt und im Umkehrschluss über die Bestimmung der Rotationsperiode von Sternen auf ihr Alter geschlossen werden kann.

Der völlig autonome, robotische Betrieb der beiden STELLA-Teleskope ist, auch im internationalen Vergleich, außergewöhnlich. Für den Beobachtungsbetrieb ist kein Wissenschaftler vor Ort; sämtliche Entscheidungen werden durch Software-Algorithmen getroffen. So misst eine Wetterstation permanent Temperatur, Niederschlag, Luftfeuchte und Windgeschwindigkeit; eine separate Kamera sucht den Himmel nach Wolken ab; bei Einbruch der Nacht fällt die Entscheidung, ob das Wetter gut genug ist, das Dach zu öffnen und Beobachtungen durchzuführen. Sämtliche Steuerungsaufgaben, von der Positionierung der Teleskope über die Fokussierung bis zur Nachführkontrolle werden ebenfalls von der Software übernommen.

Observatorio del Teide

Das Observatorium auf Teneriffa gehört zu den internationalen Zentren der Sonnen- und Sternbeobachtung. Umgeben vom Atlantik bieten die vulkanischen Berge der Kanarischen Insel optimale Bedingungen für astronomische Beobachtungen. Neben STELLA ist das AIP an diesem Standort auch am Betrieb des größten europäischen Sonnenteleskops GREGOR und des Vakuum Turm Teleskops (VTT) beteiligt.

Weitere Informationen

www.aip.de/stella

Pressemeldung „Erster Film von Sternflecken außerhalb des Sonnensystems“ (20.10.2015)

Bildmaterial. Quellenangabe: Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP)

Wissenschaftlicher Kontakt: Dr. Thomas Granzer, 0331-7499 350, tgranzer@aip.de

Pressekontakt: Kerstin Mork, 0331-7499 803, presse@aip.de

Das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) widmet sich astrophysikalischen Fragen, die von der Untersuchung unserer Sonne bis zur Entwicklung des Kosmos reichen. Forschungsschwerpunkte sind dabei kosmische Magnetfelder und extragalaktische Astrophysik sowie die Entwicklung von Forschungstechnologien in den Bereichen Spektroskopie, robotische Teleskope und E-Science. Seinen Forschungsauftrag führt das AIP im Rahmen zahlreicher nationaler, europäischer und internationaler Kooperationen aus. Das Institut ist Nachfolger der 1700 gegründeten Berliner Sternwarte und des 1874 gegründeten Astrophysikalischen Observatoriums Potsdam, das sich als erstes Institut weltweit ausdrücklich der Astrophysik widmete. Seit 1992 ist das AIP Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.
Letzte Aktualisierung: 16. August 2022