Der Sonne so nah wie nie zuvor

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Sonnen-Flare.

Bild: NASA SDO
5. Oktober 2011 //

Potsdamer Wissenschaftler bereiten sich auf den Start der „Solar Orbiter“-Mission vor.

Am 4. Oktober 2011 hat die Europäische Weltraumbehörde (ESA) beschlossen, eine Weltraummission mit dem Namen „Solar Orbiter“ zur Erforschung unserer Sonne durchzuführen. Der Start ist für 2017 geplant. Das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) beteiligt sich mit Instrumentierungsbeiträgen an der Mission.

Wissenschaftler und Ingenieure des AIP entwickeln und konstruieren für das Röntgenteleskop STIX („Spectrometer/Telescope for Imaging X-rays“) an Bord des Solar Orbiter eine 55 Centimeter lange Teleskopröhre. Dies stellt eine große technologische Herausforderung dar. Das Instrument wird unter Führung der Schweiz gebaut; weitere Partner sind Frankreich, Polen, die Tschechische Republik, Irland, Österreich und Italien. Das AIP ist das einzige deutsche Institut, das an STIX beteiligt ist.

Solar Orbiter soll sich der Sonne auf eine Distanz von nur etwa einem Viertel der Erdumlaufbahn annähern und um die Sonne kreisen. Nach drei Jahren Flugzeit wird der Satellit mit dem Sammeln von Beobachtungsdaten beginnen. Mit dieser Mission wird es für die Wissenschaftler erstmals möglich sein – ähnlich wie bei geostationären Satelliten – einen bestimmten Ort auf der Sonnenoberfläche über einen längeren Zeitraum aus der Nähe  und aus gleichbleibender Perspektive zu betrachten. Dies ist beispielsweise für die Beobachtung der Entwicklung von Sonnenflecken, von Sonneneruptionen und das Verständnis des solaren Magnetfeldes und seiner Mechanismen wichtig.

Die Sonnenforscher am AIP sind vor allem an der Erforschung von hochenergetischen Teilchen, die bei Sonneneruptionen freigesetzt werden, interessiert. Deshalb baut das AIP auch elektronische Komponenten für die Teilchendetektoren EPD („Energetic Particle Detector“) in Zusammenarbeit mit der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Sonneneruptionen haben auch einen unmittelbaren Einfluss auf die Erde, unser Klima und unsere technische Zivilisation. Dieser Zusammenhang wird als „Weltraumwetter“ bezeichnet.

Mit einer Vielzahl von Instrumenten wird Solar Orbiter aus nächster Nähe und aus einer einzigartigen Perspektive heraus versuchen, Antworten auf viele noch offene Fragen der Sonnenphysik zu liefern. Solar Orbiter eröffnet somit ein neues Kapitel in der Sonnenforschung.

Weitere Informationen

Pressemitteilung der ESA zur Auswahl der „Solar Orbiter“ und „Euclid“ Missionen

http://www.esa.int/esaCP/SEMOZ59U7TG_index_0.html

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Sonnen-Flare.

Bild: NASA SDO
5. Oktober 2011 //

Potsdamer Wissenschaftler bereiten sich auf den Start der „Solar Orbiter“-Mission vor.

Am 4. Oktober 2011 hat die Europäische Weltraumbehörde (ESA) beschlossen, eine Weltraummission mit dem Namen „Solar Orbiter“ zur Erforschung unserer Sonne durchzuführen. Der Start ist für 2017 geplant. Das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) beteiligt sich mit Instrumentierungsbeiträgen an der Mission.

Wissenschaftler und Ingenieure des AIP entwickeln und konstruieren für das Röntgenteleskop STIX („Spectrometer/Telescope for Imaging X-rays“) an Bord des Solar Orbiter eine 55 Centimeter lange Teleskopröhre. Dies stellt eine große technologische Herausforderung dar. Das Instrument wird unter Führung der Schweiz gebaut; weitere Partner sind Frankreich, Polen, die Tschechische Republik, Irland, Österreich und Italien. Das AIP ist das einzige deutsche Institut, das an STIX beteiligt ist.

Solar Orbiter soll sich der Sonne auf eine Distanz von nur etwa einem Viertel der Erdumlaufbahn annähern und um die Sonne kreisen. Nach drei Jahren Flugzeit wird der Satellit mit dem Sammeln von Beobachtungsdaten beginnen. Mit dieser Mission wird es für die Wissenschaftler erstmals möglich sein – ähnlich wie bei geostationären Satelliten – einen bestimmten Ort auf der Sonnenoberfläche über einen längeren Zeitraum aus der Nähe  und aus gleichbleibender Perspektive zu betrachten. Dies ist beispielsweise für die Beobachtung der Entwicklung von Sonnenflecken, von Sonneneruptionen und das Verständnis des solaren Magnetfeldes und seiner Mechanismen wichtig.

Die Sonnenforscher am AIP sind vor allem an der Erforschung von hochenergetischen Teilchen, die bei Sonneneruptionen freigesetzt werden, interessiert. Deshalb baut das AIP auch elektronische Komponenten für die Teilchendetektoren EPD („Energetic Particle Detector“) in Zusammenarbeit mit der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Sonneneruptionen haben auch einen unmittelbaren Einfluss auf die Erde, unser Klima und unsere technische Zivilisation. Dieser Zusammenhang wird als „Weltraumwetter“ bezeichnet.

Mit einer Vielzahl von Instrumenten wird Solar Orbiter aus nächster Nähe und aus einer einzigartigen Perspektive heraus versuchen, Antworten auf viele noch offene Fragen der Sonnenphysik zu liefern. Solar Orbiter eröffnet somit ein neues Kapitel in der Sonnenforschung.

Weitere Informationen

Pressemitteilung der ESA zur Auswahl der „Solar Orbiter“ und „Euclid“ Missionen

http://www.esa.int/esaCP/SEMOZ59U7TG_index_0.html

Das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) widmet sich astrophysikalischen Fragen, die von der Untersuchung unserer Sonne bis zur Entwicklung des Kosmos reichen. Forschungsschwerpunkte sind dabei kosmische Magnetfelder und extragalaktische Astrophysik sowie die Entwicklung von Forschungstechnologien in den Bereichen Spektroskopie, robotische Teleskope und E-Science. Seinen Forschungsauftrag führt das AIP im Rahmen zahlreicher nationaler, europäischer und internationaler Kooperationen aus. Das Institut ist Nachfolger der 1700 gegründeten Berliner Sternwarte und des 1874 gegründeten Astrophysikalischen Observatoriums Potsdam, das sich als erstes Institut weltweit ausdrücklich der Astrophysik widmete. Seit 1992 ist das AIP Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.
Letzte Aktualisierung: 18. Oktober 2022