Einsteinturm und Großer Refraktor Jubiläum

einstein_AIP038

Die Brandenburgische Kultur- und Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle, der wissenschaftliche Vorstand des AIP Prof. Dr. Matthias Steinmetz und der administrative Vorstand des AIP Wolfram Rosenbach gratulieren zum 100. Geburtstag des Einsteinturms.

Bild: AIP, Thomas Spikermann
Aktualisiert: 9. September 2024
28. August 2024 //

Anlässlich des „Tags des offenen Denkmals“ lud das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) am 8. September 2024 auf den Telegrafenberg ein. Im Fokus stand der Einsteinturm, der in diesem Jahr sein 100-jähriges Jubiläum feierte. Auch der Große Refraktor, der bereits seit 125 Jahren in Betrieb ist, öffnete an diesem Tag seine Türen für Besucherinnen und Besucher.

Am 8.9.2024 feierte das AIP nicht nur den „Tag des offenen Denkmals“, sondern auch den 100-jährigen Geburtstag des Einsteinturmes. Die geladene Brandenburger Kultur- und Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle sprach zu Ehren des Jubiläums ein Grußwort: „Vor einem Jahr haben wir uns hier getroffen, um den Einsteinturm in neuem Gewand zu bewundern. Heute sind wir hier, um ein Denkmal in seinem neuen Jahrhundert zu begrüßen.“ Mit dabei hatte sie ein außergewöhnliches Geburtstagsgeschenk: Eine Schallplatte der kanadischen Rockband Saga aus dem Jahr 1980, auf deren Cover der Einsteinturm zu sehen ist. „In mehreren Alben erzählt die Band die Geschichte von Außerirdischen, die Albert Einstein auf die Erde schicken, um diese vor der Selbstzerstörung zu retten. So klingt also der Soundtrack zur Weltrettung dank der Wissenschaft.“ Nach diesen einleitenden Worten wurde der Geburtstagskuchen mit Einsteinturmmotiv angeschnitten.

Der „Tag des offenen Denkmals“ bot dem Publikum im Wissenschaftspark Albert Einstein die Gelegenheit, die Architektur und Funktionalität des Einsteinturms aus nächster Nähe zu erleben. Mit dem Jubiläum 100 Jahre Einsteinturm ehrte das AIP zum einen die beeindruckende Architektur von Erich Mendelsohn und würdigte gleichzeitig die kontinuierliche Bedeutung des Turms für die Sonnenforschung. Zwischen 10 und 16 Uhr bestand für Interessierte die Möglichkeit, den Einsteinturm auch von innen zu besichtigen.

Der Große Refraktor, das viertgrößte Linsenteleskop der Welt, begrüßte ebenfalls hunderte Besucherinnen und Besucher. Er feiert in diesem Jahr bereits sein 125-jähriges Bestehen.

Der Einsteinturm ist ein ikonisches Gebäude des Architekten Erich Mendelsohn und wurde zwischen 1919 und 1924 auf dem Telegrafenberg in Potsdam errichtet. Tatsächlich handelt es sich um ein Sonnenobservatorium, das in Zusammenarbeit mit dem Physiker Albert Einstein und dem Astronomen Erwin Finlay Freundlich entstand und noch immer ein leistungsstarkes Sonnenteleskop beherbergt, bestehend aus einem Turmteleskop mit 60 cm Öffnung und einem langbrennweitigen Spektrografen. Dank der modernisierten optischen und mechanischen Ausrüstung können etwa 600.000 Farben im Spektrum unterschieden werden. Nach einer aufwändigen und umfassenden Sanierung, die von der Wüstenrot Stiftung zwischen 2021 und 2023 finanziert und realisiert wurde, erstrahlt das denkmalgeschützte Gebäude zum Jubiläum wieder in neuem Glanz.

Der Einsteinturm auf dem Telegrafenberg in Potsdam ist ein bedeutendes Beispiel für den architektonischen Aufbruch der Moderne und steht für die enge Verknüpfung von Kunst und Wissenschaft.

Das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) widmet sich astrophysikalischen Fragen, die von der Untersuchung unserer Sonne bis zur Entwicklung des Kosmos reichen. Forschungsschwerpunkte sind dabei kosmische Magnetfelder und extragalaktische Astrophysik sowie die Entwicklung von Forschungstechnologien in den Bereichen Spektroskopie, robotische Teleskope und E-Science. Seinen Forschungsauftrag führt das AIP im Rahmen zahlreicher nationaler, europäischer und internationaler Kooperationen aus. Das Institut ist Nachfolger der 1700 gegründeten Berliner Sternwarte und des 1874 gegründeten Astrophysikalischen Observatoriums Potsdam, das sich als erstes Institut weltweit ausdrücklich der Astrophysik widmete. Seit 1992 ist das AIP Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.
Letzte Aktualisierung: 9. September 2024