ERC Consolidator Grant für die Erforschung von Exoplaneten

Katja Poppenhäger
Bild: AIP, Thomas Spikermann
3. Dezember 2024 //

Der Europäische Forschungsrat (ERC) hat das Projekt „Evaporator“ von Prof. Dr. Katja Poppenhäger mit einer Fördersumme von 2 Millionen Euro ausgezeichnet. Ziel des auf fünf Jahre angelegten Forschungsprojekts ist es, zu verstehen, wie Exoplaneten ihre erste, ursprüngliche Wasserstoff-Helium-Atmosphäre verlieren und Platz für eine zweite Atmosphäre schaffen, die schließlich die Entwicklung von Leben ermöglichen kann.

Die Ausmaße und chemische Zusammensetzung von Planetenatmosphären geben Hinweise auf die Umstände der Planetenentstehung. Mit Hilfe photometrischer und spektroskopischer Methoden erforscht der AIP-Forschungsbereich „Sterne, Sonne und Exoplaneten“ unter der Leitung von Katja Poppenhäger die Atmosphären von Exoplaneten und die intensiven Strahlungsbedingungen, denen diese ausgesetzt sind.

Exoplaneten beginnen ihr Dasein mit einer dichten Hülle aus Wasserstoff und Helium. Diese ursprüngliche Atmosphäre wird jedoch oft durch vom Zentralstern ausgelöste Verdampfungsprozesse zerstört, was wiederum zu einer Neubildung führen und die Entwicklung von Leben ermöglichen kann. Für das Verständnis der Verdampfung der ersten Atmosphären sind Transitbeobachtungen von Exoplaneten anhand ihrer metastabilen Heliumlinien das beste Beobachtungsfenster. „Evaporator“ zielt darauf ab, die Mechanismen hinter diesem Verlust der Atmosphäre besser zu verstehen. Die Interpretation der dabei gewonnenen Daten ist jedoch extrem komplex, da der Anteil des metastabilen Heliums in der Planetenatmosphäre von einem sehr kleinen, aber unglaublich schwer zu beobachtenden Teil des extrem-ultravioletten Spektrums des Zentralsterns kontrolliert wird. Um diese Lücke zu schließen, wird das Team um Katja Poppenhäger mit dem Projekt „Evaporator“ ein Verfahren entwickeln, mit dem der entscheidende Teil des stellaren Spektrums genau rekonstruiert werden kann.

„Die Projektförderung erlaubt uns, die Verdampfung von Exoplanetenatmosphären präzise zu bestimmen und ihre Rolle für die Entwicklung potenziell lebensfreundlicher Planeten fundiert nachzuvollziehen“, sagt Katja Poppenhäger. „Mit ‚Evaporator‘ schlagen wir ein völlig neues Kapitel der Exoplanetenforschung auf.“

Über den ERC – Der Europäische Forschungsrat finanziert herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Nationalitäten und Altersgruppen, die Projekte in Europa durchführen. Der Consolidator Grant geht an Forschende, die einer vielversprechenden wissenschaftlichen Karriere entgegensehen. Aus über 2300 Anträgen hat der Europäische Forschungsrat in der aktuellen Ausschreibungsrunde der ERC Consolidator Grants 328 exzellente Projekte ausgewählt.

Katja Poppenhäger
Bild: AIP, Thomas Spikermann
3. Dezember 2024 //

Der Europäische Forschungsrat (ERC) hat das Projekt „Evaporator“ von Prof. Dr. Katja Poppenhäger mit einer Fördersumme von 2 Millionen Euro ausgezeichnet. Ziel des auf fünf Jahre angelegten Forschungsprojekts ist es, zu verstehen, wie Exoplaneten ihre erste, ursprüngliche Wasserstoff-Helium-Atmosphäre verlieren und Platz für eine zweite Atmosphäre schaffen, die schließlich die Entwicklung von Leben ermöglichen kann.

Die Ausmaße und chemische Zusammensetzung von Planetenatmosphären geben Hinweise auf die Umstände der Planetenentstehung. Mit Hilfe photometrischer und spektroskopischer Methoden erforscht der AIP-Forschungsbereich „Sterne, Sonne und Exoplaneten“ unter der Leitung von Katja Poppenhäger die Atmosphären von Exoplaneten und die intensiven Strahlungsbedingungen, denen diese ausgesetzt sind.

Exoplaneten beginnen ihr Dasein mit einer dichten Hülle aus Wasserstoff und Helium. Diese ursprüngliche Atmosphäre wird jedoch oft durch vom Zentralstern ausgelöste Verdampfungsprozesse zerstört, was wiederum zu einer Neubildung führen und die Entwicklung von Leben ermöglichen kann. Für das Verständnis der Verdampfung der ersten Atmosphären sind Transitbeobachtungen von Exoplaneten anhand ihrer metastabilen Heliumlinien das beste Beobachtungsfenster. „Evaporator“ zielt darauf ab, die Mechanismen hinter diesem Verlust der Atmosphäre besser zu verstehen. Die Interpretation der dabei gewonnenen Daten ist jedoch extrem komplex, da der Anteil des metastabilen Heliums in der Planetenatmosphäre von einem sehr kleinen, aber unglaublich schwer zu beobachtenden Teil des extrem-ultravioletten Spektrums des Zentralsterns kontrolliert wird. Um diese Lücke zu schließen, wird das Team um Katja Poppenhäger mit dem Projekt „Evaporator“ ein Verfahren entwickeln, mit dem der entscheidende Teil des stellaren Spektrums genau rekonstruiert werden kann.

„Die Projektförderung erlaubt uns, die Verdampfung von Exoplanetenatmosphären präzise zu bestimmen und ihre Rolle für die Entwicklung potenziell lebensfreundlicher Planeten fundiert nachzuvollziehen“, sagt Katja Poppenhäger. „Mit ‚Evaporator‘ schlagen wir ein völlig neues Kapitel der Exoplanetenforschung auf.“

Über den ERC – Der Europäische Forschungsrat finanziert herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Nationalitäten und Altersgruppen, die Projekte in Europa durchführen. Der Consolidator Grant geht an Forschende, die einer vielversprechenden wissenschaftlichen Karriere entgegensehen. Aus über 2300 Anträgen hat der Europäische Forschungsrat in der aktuellen Ausschreibungsrunde der ERC Consolidator Grants 328 exzellente Projekte ausgewählt.

Das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) widmet sich astrophysikalischen Fragen, die von der Untersuchung unserer Sonne bis zur Entwicklung des Kosmos reichen. Die Forschungsschwerpunkte liegen auf dem Gebiet der Sterne, Sonne und Exoplaneten sowie der extragalaktischen Astrophysik. Einen wesentlichen Anteil bildet die Entwicklung von Forschungstechnologien in den Bereichen Spektroskopie, robotische Teleskope und E-Science. Seinen Forschungsauftrag führt das AIP im Rahmen zahlreicher nationaler, europäischer und internationaler Kooperationen aus. Das Institut ist Nachfolger der 1700 gegründeten Berliner Sternwarte und des 1874 gegründeten Astrophysikalischen Observatoriums Potsdam, das sich als erstes Institut weltweit ausdrücklich der Astrophysik widmete. Seit 1992 ist das AIP Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.
Letzte Aktualisierung: 4. Dezember 2024