Europäische Weltraumagentur zeichnet AIP-Wissenschaftler aus

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NIRSpec integration in Ottobrunn.

Bild: Astrium/ J. Dannenberg / 2013
6. Oktober 2013 //

Zwei Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Astrophysik Potsdam (AIP) sind mit dem „James Webb Space Telescope Significant Achievement Award“ der Europäischen Weltraumagentur ESA ausgezeichnet worden. Projektleiter Martin Roth und Projektwissenschaftler Joris Gerssen hatten mit ihrem Team in einem zweijährigen Projekt Programme zur Datenanalyse für das NIRSpec-Instrument der Firma Astrium GmbH entwickelt. NIRSpec (Near-Infrared Spectrograph) wird an das Weltraumteleskop James Webb, den Nachfolger des Hubble-Teleskops, angeschlossen werden.

NIRSpec soll die Strahlung der ersten Generationen von Sternen und von Galaxien messen, die sich im frühen Universum etwa 400 Millionen Jahre nach dem Urknall gebildet haben. Dazu zerlegt NIRSpec das im Infrarotbereich nachweisbare Licht von bis zu 100 Lichtquellen parallel in seine Wellenlängen. Wissenschaftler können daraus wichtige Informationen über Entfernung, chemische Zusammensetzung, Alter und Bewegungszustand der Objekte ableiten. Darüber hinaus ist NIRSpec auch in der Lage, die Frühphasen der Sternentstehung in Staub- und Molekülwolken zu untersuchen oder die Atmosphären extrasolarer Planeten zu sondieren, um daraus eventuell Hinweise über die Existenz von Leben jenseits der Erde abzuleiten.

Projektleiter Roth: „Mit mehr als zehn Jahren Erfahrung in der Entwicklung von Hard- und Software für diverse Projekte der Vielkanal-Spektroskopie kann das AIP für viele Probleme Lösungen anbieten – unser Beitrag für NIRSpec ist natürlich ein besonders schöner Erfolg.“ So haben Wissenschaftler des Instituts unter anderem auch Datenanalysesoftware für das im Hause entwickelte Instrument PMAS am Calar Alto Observatorium in Südspanien entwickelt, für MUSE, den Multi-Unit Spectral Explorer für das Very Large Telescope Observatory der Europäischen Südsternwarte in Chile oder den Spektrographen IMACS am Magellan Observatorium in Chile.

James Webb soll 2018 mit einer Ariane-5-Rakete gestartet werden und mit einer Lebenszeit von zehn Jahren hochempfindliche Messungen durchführen. Es handelt sich um ein Gemeinschaftsprojekt amerikanischer, europäischer und kanadischer Weltraumagenturen. Der Hauptspiegel des neuen Teleskops wird einen Durchmesser von 6,5 Metern haben und damit das empfindlichste Teleskop werden, das je in den Weltraum geschickt wurde. Neben NIRSpec werden drei weitere wissenschaftliche Instrumente an das Spiegelteleskop angeschlossen werden.

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NIRSpec integration in Ottobrunn.

Bild: Astrium/ J. Dannenberg / 2013
6. Oktober 2013 //

Zwei Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Astrophysik Potsdam (AIP) sind mit dem „James Webb Space Telescope Significant Achievement Award“ der Europäischen Weltraumagentur ESA ausgezeichnet worden. Projektleiter Martin Roth und Projektwissenschaftler Joris Gerssen hatten mit ihrem Team in einem zweijährigen Projekt Programme zur Datenanalyse für das NIRSpec-Instrument der Firma Astrium GmbH entwickelt. NIRSpec (Near-Infrared Spectrograph) wird an das Weltraumteleskop James Webb, den Nachfolger des Hubble-Teleskops, angeschlossen werden.

NIRSpec soll die Strahlung der ersten Generationen von Sternen und von Galaxien messen, die sich im frühen Universum etwa 400 Millionen Jahre nach dem Urknall gebildet haben. Dazu zerlegt NIRSpec das im Infrarotbereich nachweisbare Licht von bis zu 100 Lichtquellen parallel in seine Wellenlängen. Wissenschaftler können daraus wichtige Informationen über Entfernung, chemische Zusammensetzung, Alter und Bewegungszustand der Objekte ableiten. Darüber hinaus ist NIRSpec auch in der Lage, die Frühphasen der Sternentstehung in Staub- und Molekülwolken zu untersuchen oder die Atmosphären extrasolarer Planeten zu sondieren, um daraus eventuell Hinweise über die Existenz von Leben jenseits der Erde abzuleiten.

Projektleiter Roth: „Mit mehr als zehn Jahren Erfahrung in der Entwicklung von Hard- und Software für diverse Projekte der Vielkanal-Spektroskopie kann das AIP für viele Probleme Lösungen anbieten – unser Beitrag für NIRSpec ist natürlich ein besonders schöner Erfolg.“ So haben Wissenschaftler des Instituts unter anderem auch Datenanalysesoftware für das im Hause entwickelte Instrument PMAS am Calar Alto Observatorium in Südspanien entwickelt, für MUSE, den Multi-Unit Spectral Explorer für das Very Large Telescope Observatory der Europäischen Südsternwarte in Chile oder den Spektrographen IMACS am Magellan Observatorium in Chile.

James Webb soll 2018 mit einer Ariane-5-Rakete gestartet werden und mit einer Lebenszeit von zehn Jahren hochempfindliche Messungen durchführen. Es handelt sich um ein Gemeinschaftsprojekt amerikanischer, europäischer und kanadischer Weltraumagenturen. Der Hauptspiegel des neuen Teleskops wird einen Durchmesser von 6,5 Metern haben und damit das empfindlichste Teleskop werden, das je in den Weltraum geschickt wurde. Neben NIRSpec werden drei weitere wissenschaftliche Instrumente an das Spiegelteleskop angeschlossen werden.

Das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) widmet sich astrophysikalischen Fragen, die von der Untersuchung unserer Sonne bis zur Entwicklung des Kosmos reichen. Forschungsschwerpunkte sind dabei kosmische Magnetfelder und extragalaktische Astrophysik sowie die Entwicklung von Forschungstechnologien in den Bereichen Spektroskopie, robotische Teleskope und E-Science. Seinen Forschungsauftrag führt das AIP im Rahmen zahlreicher nationaler, europäischer und internationaler Kooperationen aus. Das Institut ist Nachfolger der 1700 gegründeten Berliner Sternwarte und des 1874 gegründeten Astrophysikalischen Observatoriums Potsdam, das sich als erstes Institut weltweit ausdrücklich der Astrophysik widmete. Seit 1992 ist das AIP Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.
Letzte Aktualisierung: 20. Oktober 2022