Erneut hervorragende Evaluierungsergebnisse für das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP)
„Exzellent und international sichtbar“: Rundum positives Feedback erhält das AIP bei der Evaluierung, einer unabhängigen Begutachtung aller Leibniz-Einrichtungen, die turnusmäßig stattfindet. Gelobt werden insbesondere der hohe Publikationsoutput sowie die überzeugende Entwicklung des Instituts in den letzten Jahren und die Pläne für die Zukunft. Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft hat nun die Ergebnisse der Evaluierung bestätigt, die weitere Förderung durch Bund und Länder empfohlen und einen Antrag auf zusätzliche institutionelle Förderung befürwortet.
Die Evaluierungskommission hob besonders das Engagement des Instituts im Bereich der Instrumentierung hervor: „Eine der größten Stärken des AIP liegt in der Entwicklung, dem Bau und der Wartung von astrophysikalischen Instrumenten. Das Institut ist in internationale Netzwerke eingebunden, die weltweit führende Teleskope und Satellitenmissionen betreiben. Gemeinsam mit Partnern entwickelt es hochkomplexe Instrumente für diese und spielt oft eine führende Rolle in solchen Projekten.“ Die Evaluierungskommission betont, dass die Beteiligung an der Entwicklung von ANDES und MOSAIC, zwei Instrumenten für das Extremely Large Telescope (ELT), von großer strategischer Bedeutung für das AIP ist.
Gelobt wird ebenfalls die „sowohl zahlenmäßig als auch qualitativ hervorragende“ Publikationstätigkeit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts in hochrangigen Fachzeitschriften, die seit der letzten Evaluierung weiter zugenommen hat.
Das Komitee würdigt die gut organisierten personellen Veränderungen, auch auf der Führungsebene, in den letzten Jahren und lobt die Anzahl der von AIP-Forschenden eingeworbenen renommierten Fördermittel der Europäischen Forschungskommission (ERC), insgesamt sechs. Mit seinem Erfolg bei der Einwerbung europäischer Fördermittel folgt das Institut den Empfehlungen, die bei der letzten Evaluierung vor sieben Jahren ausgesprochen wurden.
Das AIP und seine Gremien haben eine Zukunftsstrategie für das Institut entwickelt, die bei der Evaluierung gut aufgenommen und als überzeugend bewertet wurde. Zentrales Ziel der Strategie ist die Einrichtung eines neuen Forschungsbereichs, Precision Stellar Science, als Ergänzung zu den beiden anderen Forschungsbereichen des Instituts. Dazu gehört auch die Einstellung einer dritten Direktorin oder eines dritten Direktors. Die Kommission hat sich ausdrücklich für diese Pläne ausgesprochen.
Eine Empfehlung des Gremiums ist eine verstärkte Karriereberatung innerhalb des Instituts, die das AIP bereits teilweise in seinem Profil umgesetzt hat, wie z.B. Mittel für Reisen zu Konferenzen, Sprachkurse und Sommerschulen. Ebenso empfohlen wird eine weitere Erhöhung des Frauenanteils beim wissenschaftlichen Personal oberhalb der Promotion, ein Ziel, das sich das AIP mit seinem ambitionierten Kaskadenmodell und weiteren Maßnahmen ebenfalls gesetzt hat.
Spätestens alle sieben Jahre werden die Leibniz-Einrichtungen evaluiert. Die Evaluierung des AIP wurde im Januar 2022 durchgeführt. Die Evaluierungskommission setzte sich aus namhaften und hochkarätigen Expertinnen und Experten aus verschiedenen astrophysikalischen und techniknahen Bereichen zusammen. Die Bewertungskriterien konzentrieren sich in erster Linie auf die wissenschaftliche Leistung, setzen aber auch voraus, dass eine kohärente Forschungsstrategie vorliegt, um die Finanzierung als außeruniversitäres Institut mit überregionaler, nationaler und internationaler Bedeutung zu sichern.
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Senatsstellungnahme
Evaluierungsverfahren