Förderung für Erforschung von Satellitengalaxien

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Dr. Marcel Pawlowski.

Bild: Jamie Kanehisa
27. November 2020 //

Dr. Marcel Pawlowski vom Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) erhält eine Förderung im Leibniz-Wettbewerb zum Aufbau einer Nachwuchsforschungsgruppe, die sich der Bewegung und Verteilung von Satellitengalaxien unserer Milchstraße und anderer Galaxien widmet.

Unsere unmittelbare kosmische Nachbarschaft bezeichnet man als die Lokale Gruppe. Sie besteht aus den zwei großen Spiralgalaxien Milchstraße und Andromeda. Beide sind mehrere Millionen Lichtjahre voneinander entfernt und von Dutzenden kleinerer Satellitengalaxien geringerer Masse umgeben. Über die Entwicklung des Universums vom Urknall bis zu den heutigen Galaxien mit ihren Begleitern gibt das kosmologische Standardmodell Aufschluss. Auf kosmologisch großen Skalen – also auf das Universum als Ganzes angewandt – ist dieses Modell sehr erfolgreich. Es macht präzise Vorhersagen, die sich im Hinblick auf die Genauigkeit im Prozentbereich bestätigt haben. Das Modell impliziert jedoch, dass der Großteil der Gesamtmasse des Universums aus der sogenannten Dunklen Materie besteht. Da von ihr eine Schwerkraftwirkung ausgeht, beeinflusst sie die Bewegung und Wechselwirkung der Galaxien – bestimmt also Ihre Choreographien. Computersimulationen zeigen, dass die vielen kleinen Satellitengalaxien sich zufällig und unstrukturiert um massereiche Galaxien verteilen und bewegen sollten. Beobachtungen der Lokalen Gruppe weisen jedoch auf sehr viel geordnetere Verteilungen hin.

Das geförderte Projekt von Dr. Marcel Pawlowski und seinem Team wird Simulationen und Beobachtungen nutzen und so das kosmologische Standardmodell auf der Größenordnung der Satellitengalaxien testen. Tanzen Satellitengalaxien außerhalb der Lokalen Gruppe so chaotisch wie vorhergesagt, oder folgen auch sie einer geordneteren kosmischen Choreographie und was ist deren Ursprung? „Das Projekt wird entweder die bestehende kosmologische Theorie mit aktuellen Beobachtungsdaten in Einklang bringen – oder die gegenwärtige Diskrepanz verstärken und so Informationen über die Natur der Dunklen Materie liefern.“, erläutert Dr. Marcel Pawlowski das Ziel der Forschungsgruppe. Die Förderung erstreckt sich über 5 Jahre.

Dr. Marcel Pawlowski ist seit 2018 Schwarzschild-Fellow am Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP). Davor forschte er als NASA Hubble Fellow an der University of California in Irvine und als Postdoc an der Case Western Reserve University in Cleveland, Ohio.

Das Programm „Leibniz-Junior Research Groups“ ist eines von vier Förderprogrammen des Leibniz-Wettbewerbs und richtet sich an Postdoktorandinnen und Postdoktoranden mit exzellentem wissenschaftlichem Werdegang. Als Leiterin oder Leiter einer Nachwuchsgruppe erhalten sie die Möglichkeit, eigene Forschungsvorhaben zu realisieren und sich in ihrem jeweiligen Forschungsfeld weiter zu etablieren. Mit dem Förderformat bietet die Leibniz-Gemeinschaft ihnen attraktive Forschungsbedingungen sowie Vernetzungsmöglichkeiten.

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Dr. Marcel Pawlowski.

Bild: Jamie Kanehisa
27. November 2020 //

Dr. Marcel Pawlowski vom Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) erhält eine Förderung im Leibniz-Wettbewerb zum Aufbau einer Nachwuchsforschungsgruppe, die sich der Bewegung und Verteilung von Satellitengalaxien unserer Milchstraße und anderer Galaxien widmet.

Unsere unmittelbare kosmische Nachbarschaft bezeichnet man als die Lokale Gruppe. Sie besteht aus den zwei großen Spiralgalaxien Milchstraße und Andromeda. Beide sind mehrere Millionen Lichtjahre voneinander entfernt und von Dutzenden kleinerer Satellitengalaxien geringerer Masse umgeben. Über die Entwicklung des Universums vom Urknall bis zu den heutigen Galaxien mit ihren Begleitern gibt das kosmologische Standardmodell Aufschluss. Auf kosmologisch großen Skalen – also auf das Universum als Ganzes angewandt – ist dieses Modell sehr erfolgreich. Es macht präzise Vorhersagen, die sich im Hinblick auf die Genauigkeit im Prozentbereich bestätigt haben. Das Modell impliziert jedoch, dass der Großteil der Gesamtmasse des Universums aus der sogenannten Dunklen Materie besteht. Da von ihr eine Schwerkraftwirkung ausgeht, beeinflusst sie die Bewegung und Wechselwirkung der Galaxien – bestimmt also Ihre Choreographien. Computersimulationen zeigen, dass die vielen kleinen Satellitengalaxien sich zufällig und unstrukturiert um massereiche Galaxien verteilen und bewegen sollten. Beobachtungen der Lokalen Gruppe weisen jedoch auf sehr viel geordnetere Verteilungen hin.

Das geförderte Projekt von Dr. Marcel Pawlowski und seinem Team wird Simulationen und Beobachtungen nutzen und so das kosmologische Standardmodell auf der Größenordnung der Satellitengalaxien testen. Tanzen Satellitengalaxien außerhalb der Lokalen Gruppe so chaotisch wie vorhergesagt, oder folgen auch sie einer geordneteren kosmischen Choreographie und was ist deren Ursprung? „Das Projekt wird entweder die bestehende kosmologische Theorie mit aktuellen Beobachtungsdaten in Einklang bringen – oder die gegenwärtige Diskrepanz verstärken und so Informationen über die Natur der Dunklen Materie liefern.“, erläutert Dr. Marcel Pawlowski das Ziel der Forschungsgruppe. Die Förderung erstreckt sich über 5 Jahre.

Dr. Marcel Pawlowski ist seit 2018 Schwarzschild-Fellow am Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP). Davor forschte er als NASA Hubble Fellow an der University of California in Irvine und als Postdoc an der Case Western Reserve University in Cleveland, Ohio.

Das Programm „Leibniz-Junior Research Groups“ ist eines von vier Förderprogrammen des Leibniz-Wettbewerbs und richtet sich an Postdoktorandinnen und Postdoktoranden mit exzellentem wissenschaftlichem Werdegang. Als Leiterin oder Leiter einer Nachwuchsgruppe erhalten sie die Möglichkeit, eigene Forschungsvorhaben zu realisieren und sich in ihrem jeweiligen Forschungsfeld weiter zu etablieren. Mit dem Förderformat bietet die Leibniz-Gemeinschaft ihnen attraktive Forschungsbedingungen sowie Vernetzungsmöglichkeiten.

Das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) widmet sich astrophysikalischen Fragen, die von der Untersuchung unserer Sonne bis zur Entwicklung des Kosmos reichen. Forschungsschwerpunkte sind dabei kosmische Magnetfelder und extragalaktische Astrophysik sowie die Entwicklung von Forschungstechnologien in den Bereichen Spektroskopie, robotische Teleskope und E-Science. Seinen Forschungsauftrag führt das AIP im Rahmen zahlreicher nationaler, europäischer und internationaler Kooperationen aus. Das Institut ist Nachfolger der 1700 gegründeten Berliner Sternwarte und des 1874 gegründeten Astrophysikalischen Observatoriums Potsdam, das sich als erstes Institut weltweit ausdrücklich der Astrophysik widmete. Seit 1992 ist das AIP Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.
Letzte Aktualisierung: 17. November 2022