HIRES: ein Spektrograph für das größte Teleskop der Welt

Bildcollage mit Teleskop, Sonne, Erde, Weltall

Illustration des HIRES-Instruments sowie seiner wissenschaftlichen Ziele.

Bild: HIRES-Konsortium
23. März 2016 //

Die Detailplanung von HIRES, einem hochauflösenden Spektrographen, der am geplanten European Extremely Large Telescope (E-ELT) der Europäischen Südsternwarte (ESO) zum Einsatz kommen wird, hat begonnen. Neben dem Multi-Objekt Spektrograph MOSAIC wird HIRES eines der Hauptinstrumente des größten Teleskops der Welt sein. Die ESO unterzeichnete am 22. März 2016 einen Vertrag mit dem HIRES-Konsortium unter Leitung des INAF, um mit der konkreten Ausarbeitung des Instrumentendesigns zu starten.

Hochauflösende Spektroskopie, die gleichzeitig den ultravioletten, optischen und infraroten Wellenlängenbereich abdeckt, ist neu in der astronomischen Forschung und eröffnet einzigartige Perspektiven in unserem Verständnis der modernen stellaren und extragalaktischen Astrophysik. Mit einer spektralen  Auflösung von R=100.000 und einer Wellenlängenabdeckung von 350nm bis 2500nm, ermöglicht HIRES am E-ELT Durchbrüche in der Erforschung bewohnbarer Exoplaneten, der Stern- und Planetenentstehung, der Physik und Entwicklung von Sternen und Galaxien sowie in der Kosmologie und der Grundlagenphysik. Eine der wesentlichen wissenschaftlichen Zielsetzungen von HIRES ist der Nachweis von Biosignaturen bei Planeten um andere Sonnen und damit die Suche nach außerirdischem Leben. Zur Kalibration der Spektren kommen hochpräzise Laser-Frequenzkämme zum Einsatz.

Wie auch bei MOSAIC stellt das HIRES-Konsortium eine der größten Kollaborationen dar, die es je für die Entwicklung astronomischer Instrumente gab und unterstreicht dadurch die vereinten multinationalen Kräfte, derer es bedarf, um einen solchen leistungsfähigen Spektrographen zu entwickeln. HIRES verbindet alle technologischen Möglichkeiten der Zeit und wird in der Lage sein, die enorme einzigartige Lichtsammelkraft des 39 Meter großen Spiegels des E-ELT auszureizen und für neue Erkenntnisse verwertbar zu machen.

Das HIRES-Konsortium besteht aus zwölf Ländern (Brasilien, Chile, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, der Schweiz und Großbritannien) und wird vom Italian National Institute for Astrophysics (INAF) geleitet. Deutschland, insgesamt mit fünf Einrichtungen beteiligt, wird vom Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) vertreten. Co-PI und Leitungsmitglied des Konsortiums für die deutsche Beteiligung ist Prof. Dr. Klaus Strassmeier vom AIP. Dr. Michael Weber ist stellvertretender Instrument Scientist. Die deutschen Beiträge umfassen die Entwicklung und den Bau der Stokes Polarimeter sowie der Fokalstation (Potsdam), die blau-ultravioletten Komponenten des optischen Spektrographen (Potsdam, Heidelberg, Göttingen), die Kalibration (Göttingen, Tautenburg) und die Faser-Anbindung (Potsdam, Heidelberg). Die deutsche Beteiligung an HIRES wird durch das BMBF-Programm „Erdgebundene Astrophysik und Astroteilchenphysik“ gefördert.

Wissenschaftliche Kontakte: Prof. Dr. Klaus G. Strassmeier, kstrassmeier@aip.de und Dr. Michael Weber, mweber@aip.de

Pressekontakt: Dr. Janine Fohlmeister, presse@aip.de, 0331-7499 802

Bildcollage mit Teleskop, Sonne, Erde, Weltall

Illustration des HIRES-Instruments sowie seiner wissenschaftlichen Ziele.

Bild: HIRES-Konsortium
23. März 2016 //

Die Detailplanung von HIRES, einem hochauflösenden Spektrographen, der am geplanten European Extremely Large Telescope (E-ELT) der Europäischen Südsternwarte (ESO) zum Einsatz kommen wird, hat begonnen. Neben dem Multi-Objekt Spektrograph MOSAIC wird HIRES eines der Hauptinstrumente des größten Teleskops der Welt sein. Die ESO unterzeichnete am 22. März 2016 einen Vertrag mit dem HIRES-Konsortium unter Leitung des INAF, um mit der konkreten Ausarbeitung des Instrumentendesigns zu starten.

Hochauflösende Spektroskopie, die gleichzeitig den ultravioletten, optischen und infraroten Wellenlängenbereich abdeckt, ist neu in der astronomischen Forschung und eröffnet einzigartige Perspektiven in unserem Verständnis der modernen stellaren und extragalaktischen Astrophysik. Mit einer spektralen  Auflösung von R=100.000 und einer Wellenlängenabdeckung von 350nm bis 2500nm, ermöglicht HIRES am E-ELT Durchbrüche in der Erforschung bewohnbarer Exoplaneten, der Stern- und Planetenentstehung, der Physik und Entwicklung von Sternen und Galaxien sowie in der Kosmologie und der Grundlagenphysik. Eine der wesentlichen wissenschaftlichen Zielsetzungen von HIRES ist der Nachweis von Biosignaturen bei Planeten um andere Sonnen und damit die Suche nach außerirdischem Leben. Zur Kalibration der Spektren kommen hochpräzise Laser-Frequenzkämme zum Einsatz.

Wie auch bei MOSAIC stellt das HIRES-Konsortium eine der größten Kollaborationen dar, die es je für die Entwicklung astronomischer Instrumente gab und unterstreicht dadurch die vereinten multinationalen Kräfte, derer es bedarf, um einen solchen leistungsfähigen Spektrographen zu entwickeln. HIRES verbindet alle technologischen Möglichkeiten der Zeit und wird in der Lage sein, die enorme einzigartige Lichtsammelkraft des 39 Meter großen Spiegels des E-ELT auszureizen und für neue Erkenntnisse verwertbar zu machen.

Das HIRES-Konsortium besteht aus zwölf Ländern (Brasilien, Chile, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, der Schweiz und Großbritannien) und wird vom Italian National Institute for Astrophysics (INAF) geleitet. Deutschland, insgesamt mit fünf Einrichtungen beteiligt, wird vom Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) vertreten. Co-PI und Leitungsmitglied des Konsortiums für die deutsche Beteiligung ist Prof. Dr. Klaus Strassmeier vom AIP. Dr. Michael Weber ist stellvertretender Instrument Scientist. Die deutschen Beiträge umfassen die Entwicklung und den Bau der Stokes Polarimeter sowie der Fokalstation (Potsdam), die blau-ultravioletten Komponenten des optischen Spektrographen (Potsdam, Heidelberg, Göttingen), die Kalibration (Göttingen, Tautenburg) und die Faser-Anbindung (Potsdam, Heidelberg). Die deutsche Beteiligung an HIRES wird durch das BMBF-Programm „Erdgebundene Astrophysik und Astroteilchenphysik“ gefördert.

Wissenschaftliche Kontakte: Prof. Dr. Klaus G. Strassmeier, kstrassmeier@aip.de und Dr. Michael Weber, mweber@aip.de

Pressekontakt: Dr. Janine Fohlmeister, presse@aip.de, 0331-7499 802

Das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) widmet sich astrophysikalischen Fragen, die von der Untersuchung unserer Sonne bis zur Entwicklung des Kosmos reichen. Forschungsschwerpunkte sind dabei kosmische Magnetfelder und extragalaktische Astrophysik sowie die Entwicklung von Forschungstechnologien in den Bereichen Spektroskopie, robotische Teleskope und E-Science. Seinen Forschungsauftrag führt das AIP im Rahmen zahlreicher nationaler, europäischer und internationaler Kooperationen aus. Das Institut ist Nachfolger der 1700 gegründeten Berliner Sternwarte und des 1874 gegründeten Astrophysikalischen Observatoriums Potsdam, das sich als erstes Institut weltweit ausdrücklich der Astrophysik widmete. Seit 1992 ist das AIP Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.
Letzte Aktualisierung: 17. August 2022