Abbildende Radio-Spektroskopie der Sonne
LOFAR (Low Frequency ARray) erlaubt mit modernster Instrumentierung einen neuen Blick auf die Sonne.
Die Sonnenphysiker des Leibniz-Instituts für Astrophysik Potsdam (AIP) beobachten die Sonne mit dem neuen Radioteleskop LOFAR in Zusammenarbeit mit dem LOFAR-Team am niederländischen Institut ASTRON.
Erste Ergebnisse werden hier vorgestellt:
In der Abbildung 1 ist im unteren Bereich das dynamische Radiospektrum im Frequenzbereich von 122 bis 162 MHz zu sehen. Es zeigt Typ-III-Radiobursts. Sie erscheinen als Streifen erhöhter Radioemission, die im dynamischen Spektrum sehr schnell von hohen zu niedrigen Frequenzen driften. Sie gelten als Signaturen von Strahlen energiereicher Elektronen. Diese können bei Sonnenausbrüchen („Flares“) entstehen. Wenn sich die Elektronen entlang offener Magnetfeldlinien durch die Korona bewegen, erzeugen sie entlang ihres Wege Radiostrahlung, die als Typ-III-Radiobursts erscheinen.
Auf der Abbildung 1 sind oben drei Radiobilder der Sonne zu sehen. Der weiße Kreis ist der Rand der sichtbaren Sonnenscheibe. Die Radiobilder wurden auf einer festen Frequenz von 133 MHz mit Hilfe der am AIP entwickelten Solar-Imaging-Pipeline erzeugt. Es handelt sich um Radiobilder vor (links), während (mittig) und nach (rechts) dem Typ-III-Burst, der um 10:27:18 UT (PFEIL) erscheint. Es zeigt, dass die Radioquelle am Süd-Ost-Rand der Sonne durch den Type-III-Burst stark aufgehellt wird.
Die Abbildung 2 zeigt die Sonne im extremen (EUV) Licht zur gleichen Zeit. Es wurde vom Instrument AIA auf dem NASA-Satelliten „Solar Dynamic Observatory" aufgenommen. Der Vergleich des EUV- mit dem Radiobild zeigt, dass die Radioquelle in der Korona oberhalb einer aktiven Region am Süd-Ost-Rand der Sonne lokalisiert ist.
Mit diesem Beispiel haben die Sonnenphysiker des AIP eindrucksvoll gezeigt, dass LOFAR simultan als ein spektroskopisches und abbildendes Instrument arbeiten kann.