Die Zukunft der Spektroskopie

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ThinkShop des AIP.

Bild: AIP
4. Juni 2013 //

Am Freitag endete der 10. ThinkShop des Leibniz-Instituts für Astrophysik Potsdam (AIP) auf dem Potsdamer Telegrafenberg. Zentraler Punkt der durch die DFG unterstützten Tagung war, neben der Information und dem Austausch über die aktuelle spektroskopische Forschung und Entwicklung, die anstehende Vorbereitung der nächsten Generation hochauflösender Spektrografen für das ELT (vgl. „Hintergrund“).

Die Jubiläums-Veranstaltung des AIP führte 130 Teilnehmer nach Potsdam, darunter Vertreter aller großen Observatorien der Welt, die mit hochauflösenden Spektrografen arbeiten. 45 Vorträge boten dem internationalen Publikum mit Teilnehmern aus Europa, Australien, Brasilien, Chile, Japan, Kanada, Korea und den USA vier Tage lang die Gelegenheit sich zu informieren und diskutieren.

Spektroskopische Analysen des Sternenlichts geben Aufschluss über die chemische und energetische Zusammensetzung von Sternen. Mithilfe hochauflösender spektroskopischer Analysen können zudem die Prozesse im kosmischen Plasma auf Mikro- und Makroebene präzise quantifiziert und beschrieben werden.

Zum Hintergrund – das ELT

In der chilenischen Atacamawüste startet 2013 der Bau des E-ELT (European Extremely Large Telescope, kurz: ELT). Das auf Vorschlag der Europäischen Südsternwarte ESO initiierte Projekt sieht den Bau eines Hauptspiegels von 39 Metern Durchmesser vor. Zum Vergleich: Das derzeit größte Teleskop der Erde auf einer einzelnen Montierung das LBT (Large Binocular Telescope) verfügt über zwei Spiegel mit einem Durchmesser von je 8,4 Metern. Um die neuen Möglichkeiten, die das ELT bietet, optimal nutzen zu können, bedarf es entsprechender technologischer Innovationen – insbesondere in der Spektroskopie. Diese Technologien der hochauflösenden Spektroskopie, wie sie jetzt im AIP-ThinkShop diskutiert wurden, sind damit essentiell für kommende Erfolge der astronomischen Beobachtung.

Das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) widmet sich astrophysikalischen Fragen, die von der Untersuchung unserer Sonne bis zur Entwicklung des Kosmos reichen. Forschungsschwerpunkte sind dabei kosmische Magnetfelder und extragalaktische Astrophysik sowie die Entwicklung von Forschungstechnologien in den Bereichen Spektroskopie, robotische Teleskope und E-Science. Seinen Forschungsauftrag führt das AIP im Rahmen zahlreicher nationaler, europäischer und internationaler Kooperationen aus. Das Institut ist Nachfolger der 1700 gegründeten Berliner Sternwarte und des 1874 gegründeten Astrophysikalischen Observatoriums Potsdam, das sich als erstes Institut weltweit ausdrücklich der Astrophysik widmete. Seit 1992 ist das AIP Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.
Letzte Aktualisierung: 20. Oktober 2022