Spatially Resolved Spectroscopic Diagnostic of Galaxies
HII Regionen und junge stellar Populationen
Mit einer Entfernung von ungefähr 440 pc ist der Orionnebel (M 42) eine der nächsten Sternentstehungsregionen und damit auch diejenige, die man mit der besten räumlichen Auflösung untersuchen kann. Das MUSE-Mosaik zeigt den hellsten Teil des Nebels, die "Huygens-Region" (das Bild misst etwa 0.76pc x 0.63pc). Es ermöglicht eine detaillierte Analyse, speziell der physikalischen Eigenschaften des ionisierten Gases, das die hellen jungen Sterne umgibt. Unter anderem konnten wir Karten der Staubrötung im Vordergrund der Regionen erstellen, die Linien des Wasserstoffs emittieren. Ebenfalls konnten Dichten (mittels Linie von Schwefel und Chlor) und Temperaturen (mit Stickstoff und Schwefel) gemessen werden. Der MUSE-Datenkubus des Orionnebels ist öffentlich verfügbar und kann auf der MUSE M42 Seite runtergeladen werden.
Trotz ihrer geringen Anzahl dominieren massereiche Sterne die Auswirkungen auf das interstellare Medium (ISM), sowohl durch Sternwinde als auch durch Supernova-Explosionen. In entfernten Galaxien können wir die Sterne nicht mehr auflösen, aber die sie umgebenden HII-Regionen spektroskopisch studieren. In der räumlich aufgelösten spektroskopischen Durchmusterung CALIFA sind auch mehr als 20000 HII-Regionen enthalten, so dass wir auch die darin befindlichen Populationen von massereichen Sternen systematisch untersuchen können, insbesondere von O und Wolf-Rayet (WR) Sternen. Das Ziel dieser Untersuchung ist, unser Wissen über das obere Massenende der Anfangsmassenfunktion ("initial mass function", IMF) zu verbessern.