Fokussierung mittels intra- und extrafokaler Bilder

A. Tokovinin und S. Heathcote (PASP 118, 1165; 2006) definierten A4 als die Quadratwurzel der Summe der zentralisierten Bildmomente Mx2 plus My2. A4 liegt im Allgemeinen auf einer geraden Steigung, wobei die strenge Bi-Linearität in der Nähe des Brennpunkts durchbrochen werden kann. Wenn Sie die Steigung von A4 einmal gemessen haben, können Sie die Fokusposition mit zwei Bildern bestimmen: Ein (stark) extrafokales und ein (stark) intrafokales.

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Extrafocales Bild, WiFSIP 2012-08-07 im robotischen Modus. A4 wurde zu A4=12.32 bestimmt.

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Intrafocales Bild, WiFSIP 2012-08-07 im robotischen Modus. A4 wurde zu A4=13.16 bestimmt.

Stellen Sie das Teleskop von einer geschätzten Brennpunktposition aus in eine ferne extrafokale und anschließend in eine ferne intrafokale Position und machen Sie zwei Aufnahmen, wie im Beispiel. Beachten Sie die unterschiedlichen Formen der Bilder, die auf eine nicht ideale Ausrichtung der optischen Achse hindeuten. Berechnen Sie A4 und lesen Sie die aktuell beste Fokusposition ab. Beachten Sie, dass der Wert von A4 variiert, daher ist es zwingend erforderlich, sowohl das extra- als auch das intrafokale Bild aufzunehmen. Optische Abweichungen erster Ordnung verändern das Ergebnis nicht.

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Eine Fokusreihe mit SES bei STELLA-II. Für verschiedene Fokuspositionen wird A4 berechnet. Die blaue Linie zeigt die Steigungen von A4 im intra- und extrafokalen Fall. Man erkennt die strikte lineare Abhängigkeit von A4 von der Fokusposition. Daher sollten im regulären Modus das extra- und das intrafokale Bild weit außerhalb des erwarteten Fokus aufgenommen werden.

Letzte Aktualisierung: 18. August 2021