Largest catalogue of X-ray detected astrophysical objects published

X-ray skay XMM Newton

On the map of the sky each dot represents one observation with XMM-Newton. Each of it corresponds to the size of the full moon. The galactic centre and the galactic plane (centre of the map) and our neighbour galaxies, the Magellanic clouds (lower right) were targeted often. Some of the ‘exotic animals in the high-energy zoo’ are also depicted (artists impression).

Credit: XMM-SSC
April 28, 2015 //

A systematic analysis of all observations performed so far by the X-ray satellite XMM-Newton resulted in the worlds most comprehensive catalogue of X-ray detected celestial objects. It was compiled and published by a science consortium, the XMM-Newton Survey Science Centre, the AIP being one of its members. The catalogue, called 3XMM-DR5, lists 565 962 X-ray detections, ranging from nearby objects in our Solar System to supermassive black holes at the edge of the Universe. For each detection, a wealth of information is provided to help understand the nature of the object and as a result, many new and extreme astrophysical objects will be discovered.

Helle Röntgenobjekte zählen zu den energiereichsten Quellen im gesamten Universum. Mithilfe des hochsensiblen XMM-Newton Röntgenobservatoriums der Europäischen Raumfahrtagentur ESA können bis zu 100 Röntgenquellen in einer Himmelsregion gefunden werden, die gerade einmal der Größe des Vollmonds entspricht – und das bis zu 600 mal pro Jahr. Viele dieser Objekte werden dabei zum ersten Mal überhaupt entdeckt.

Axel Schwope, Teamleiter am Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP), das für die Detektion der Röntgenquellen verantwortlich ist, ordnet die vollbrachte Leistung ein: „Vor 50 Jahren kannten wir erst eine Handvoll Röntgenquellen und betraten eine unbekanntes Terrain. Heute, mit einer halben Million Quellen, können wir einerseits eine ‚Bevölkerungsstatistik’ des Himmels mit vielen ‚Bewohnern’ erstellen und andererseits nach sehr seltenen, neuen Objekten suchen.”

Iris Traulsen, Projektwissenschaftlerin am AIP ergänzt: „Unsere Software zur Quelldetektion ist ein wichtiges Werkzeug für diese Suche. In den letzten Jahren konnten wir sie weiter verbessern und die Genauigkeit, mit der astrophysikalische Objekte auf den Röntgenbildern aufgespürt werden, nochmals erhöhen.“

Unter den Objekten des nun veröffentlichten Katalogs sind beispielsweise supermassereiche Schwarze Löcher in den Zentren von Galaxien, die das sie umgebende Gemisch aus Gas und Staub verschlingen, explodierende sowie tote Sterne, die zu extrem dichten Kugeln kollabiert sind und wie ein riesiger Atomkern bis zu 1.000 mal in der Sekunde rotieren.

Während der jetzt erfolgten Datenvalidierung wurden zudem zwei extreme Doppelsternsysteme entdeckt. Beide Systeme bestehen aus einem sonnenähnlichen Stern und einem zu einem sogenannten Weißen Zwerg kollabierten Stern. Die beiden Objekte umkreisen einander ähnlich wie Erde und Mond. Der Weiße Zwerg ist so dicht (eine Million mal dichter als Wasser), dass sein immenses Gravitationsfeld die Materie seines Begleiters raubt.

Gas und Staub des Sterns werden durch das extreme starke Magnetfeld des Weißen Zwerges - das zehn Millionen mal stärker als das Magnetfeld der Erde ist - erfasst, aufgeheizt und senden deshalb Röntgenstrahlen aus. Im Extremfall strömt soviel Materie auf den bereits stark komprimierten Weißen Zwerg, dass dieser unter seinem eigenen Gewicht zusammenbricht und als Supernova Typ Ia explodiert. Die Helligkeit dieser Explosionen dient in der Astronomie als Standardkerze zur Messung von Entfernungen im Universum.

Natalie Webb vom Institut de Recherche en Astrophysique et Planétologie (IRAP) in Toulouse, Frankreich und verantwortlich für das XMM-Newton Survey Science Centre, das den Katalog produziert, schwärmt: „Das ist nur die Spitze des Eisberges – in dem Katalog warten sicher noch viele weitere spannende Objekte auf ihre Entdeckung!”

Wissenschaftlicher Kontakt: Dr. Axel Schwope, 0331 7499-232, aschwope@aip.de

Pressekontakt: Dr. Janine Fohlmeister, 0331 7499-383, presse@aip.de

X-ray skay XMM Newton

On the map of the sky each dot represents one observation with XMM-Newton. Each of it corresponds to the size of the full moon. The galactic centre and the galactic plane (centre of the map) and our neighbour galaxies, the Magellanic clouds (lower right) were targeted often. Some of the ‘exotic animals in the high-energy zoo’ are also depicted (artists impression).

Credit: XMM-SSC
April 28, 2015 //

A systematic analysis of all observations performed so far by the X-ray satellite XMM-Newton resulted in the worlds most comprehensive catalogue of X-ray detected celestial objects. It was compiled and published by a science consortium, the XMM-Newton Survey Science Centre, the AIP being one of its members. The catalogue, called 3XMM-DR5, lists 565 962 X-ray detections, ranging from nearby objects in our Solar System to supermassive black holes at the edge of the Universe. For each detection, a wealth of information is provided to help understand the nature of the object and as a result, many new and extreme astrophysical objects will be discovered.

Helle Röntgenobjekte zählen zu den energiereichsten Quellen im gesamten Universum. Mithilfe des hochsensiblen XMM-Newton Röntgenobservatoriums der Europäischen Raumfahrtagentur ESA können bis zu 100 Röntgenquellen in einer Himmelsregion gefunden werden, die gerade einmal der Größe des Vollmonds entspricht – und das bis zu 600 mal pro Jahr. Viele dieser Objekte werden dabei zum ersten Mal überhaupt entdeckt.

Axel Schwope, Teamleiter am Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP), das für die Detektion der Röntgenquellen verantwortlich ist, ordnet die vollbrachte Leistung ein: „Vor 50 Jahren kannten wir erst eine Handvoll Röntgenquellen und betraten eine unbekanntes Terrain. Heute, mit einer halben Million Quellen, können wir einerseits eine ‚Bevölkerungsstatistik’ des Himmels mit vielen ‚Bewohnern’ erstellen und andererseits nach sehr seltenen, neuen Objekten suchen.”

Iris Traulsen, Projektwissenschaftlerin am AIP ergänzt: „Unsere Software zur Quelldetektion ist ein wichtiges Werkzeug für diese Suche. In den letzten Jahren konnten wir sie weiter verbessern und die Genauigkeit, mit der astrophysikalische Objekte auf den Röntgenbildern aufgespürt werden, nochmals erhöhen.“

Unter den Objekten des nun veröffentlichten Katalogs sind beispielsweise supermassereiche Schwarze Löcher in den Zentren von Galaxien, die das sie umgebende Gemisch aus Gas und Staub verschlingen, explodierende sowie tote Sterne, die zu extrem dichten Kugeln kollabiert sind und wie ein riesiger Atomkern bis zu 1.000 mal in der Sekunde rotieren.

Während der jetzt erfolgten Datenvalidierung wurden zudem zwei extreme Doppelsternsysteme entdeckt. Beide Systeme bestehen aus einem sonnenähnlichen Stern und einem zu einem sogenannten Weißen Zwerg kollabierten Stern. Die beiden Objekte umkreisen einander ähnlich wie Erde und Mond. Der Weiße Zwerg ist so dicht (eine Million mal dichter als Wasser), dass sein immenses Gravitationsfeld die Materie seines Begleiters raubt.

Gas und Staub des Sterns werden durch das extreme starke Magnetfeld des Weißen Zwerges - das zehn Millionen mal stärker als das Magnetfeld der Erde ist - erfasst, aufgeheizt und senden deshalb Röntgenstrahlen aus. Im Extremfall strömt soviel Materie auf den bereits stark komprimierten Weißen Zwerg, dass dieser unter seinem eigenen Gewicht zusammenbricht und als Supernova Typ Ia explodiert. Die Helligkeit dieser Explosionen dient in der Astronomie als Standardkerze zur Messung von Entfernungen im Universum.

Natalie Webb vom Institut de Recherche en Astrophysique et Planétologie (IRAP) in Toulouse, Frankreich und verantwortlich für das XMM-Newton Survey Science Centre, das den Katalog produziert, schwärmt: „Das ist nur die Spitze des Eisberges – in dem Katalog warten sicher noch viele weitere spannende Objekte auf ihre Entdeckung!”

Wissenschaftlicher Kontakt: Dr. Axel Schwope, 0331 7499-232, aschwope@aip.de

Pressekontakt: Dr. Janine Fohlmeister, 0331 7499-383, presse@aip.de

The key areas of research at the Leibniz Institute for Astrophysics Potsdam (AIP) are cosmic magnetic fields and extragalactic astrophysics. A considerable part of the institute's efforts aims at the development of research technology in the fields of spectroscopy, robotic telescopes, and E-science. The AIP is the successor of the Berlin Observatory founded in 1700 and of the Astrophysical Observatory of Potsdam founded in 1874. The latter was the world's first observatory to emphasize explicitly the research area of astrophysics. The AIP has been a member of the Leibniz Association since 1992.
Last update: 13. October 2022